Wir, die freien Kulturschaffenden* der Bewerberstädte sind ein
Grundpfeiler kultureller
Identität und leisten wichtige Beiträge auf allen
künstlerischen Gebieten. Als Initiatoren
aktueller künstlerischer Entwicklungen sind wir Gestalter von
kulturellen Bildungs- und
Vermittlungsformaten.
Die Freie Kultur macht unsere Städte interessant, bunt und
lebenswert. Wir engagieren uns
in Theater-, Film-, Literatur-, Kunst-, Musik- und
Clubprojekten. Wir nutzen europäische
Kontakte und Netzwerke. Unsere Projekte sind ein fester
Bestandteil der Stadtgesellschaft.
Wir arbeiten frei und unter hohem persönlichem Einsatz. Wir
unterstützen weiter die
Bewerbungen unserer Städte
Wir fordern ein substantielles Mitspracherecht. Wir sind
bereit, uns an größeren Projekten zu
beteiligen oder diese eigenverantwortlich durchzuführen. Die
bisherige Zusammenarbeit mit
den in den Städten verantwortlichen Institutionen für die
Bewerbung soll im weiteren
Bewerbungsprozess ausgebaut werden.
Unserer Meinung nach kann eine Stadt nur Kulturhauptstadt
werden, wenn auch die Freie
Kulturszene beteiligt und finanziell angemessen ausgestattet
ist. Wir erwarten bezüglich der
Förderung einen gleichberechtigten Status gegenüber
öffentlichen Einrichtungen.
Wir fordern, dass der finanzielle Anteil am Kulturhaushalt für
die Freie Kultur als
prozentualer Anteil in jeder Stadt mit Vertretern der freien
Kultur verhandelt und als
dynamisierter Aufwuchs in Abhängigkeit der Kulturentwicklung in
der Stadt festgeschrieben
wird.
Als Beispiel soll hier die Chemnitzer Herangehensweise der
erfolgreichen Aktion „Wir sind
Freie Kultur – Wir fordern mindestens 5 Prozent!“ ** dienen.
Wir rufen die politischen Mandatsträger (Stadtrat,
Verordnetenversammlung, Kreistag, o.ä.)
in den Bewerberstädten auf, sich dafür einzusetzen, als Basis
für die notwendigen
Vereinbarungen zwischen den örtlichen Freien Kulturschaffenden
und der lokalen
Verwaltung/kommunalen Politik die hier formulierten Forderungen
zu berücksichtigen.
im September 2018
Tobias Möller und Marcus Heinke, Netzwerk für Kultur und
Jugendarbeit e.V., Chemnitz
Jana Betscher, Frank Eckhardt, Magnus Hecht, Andrea O'Brien,
Netzwerk Kultur Dresden, Dresden
Ingrid Wagemann, Ekki Kähne, Harro Schmidt, Ausnahmezustand,
Hannover
Henner Rosenkranz, Galerie BOHAI e.V., Hannover - Loek Grobben,
freiberuflicher Diplom Theater- und
Tanzpädagoge, Hannover
Gerd Günter, IQ Interessengemeinschaft Kultur e.V.
Hildesheim
Sabine Zimmermann, Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer
Land e.V., Hildesheim
Henning Reichrath, freier Autor und Künstler, Hildesheim - Kurt
Weidt, StadtLABOR Hildesheim e.V, Hildesheim
Lars Johansen, ARTist e.V., Magdeburg - Wulf Mohrmann, freier
Künstler, Magdeburg
Oliver Scharfbier, Bildender Künstler, Magdeburg - Herbert
Beesten, Literatur und Performance, Magdeburg
Karsten Steinmetz, Kulturanker e.V. Magdeburg
Martin Fürbringer, Kunst- und Kurhaus Katana e.V.,
Nürnberg
Claudia Schulz, FAFT e.V. Fränkische Assoziation freier Theater
e.V., Nürnberg
Anders Möhl, Verein zur Förderung der schönen Künste e.V.,
Nürnberg
Ansprechpartner zur Koordination dieses
Aufrufes:
Herbert Beesten, Magdeburg, Herb@HerbertBeesten.de, 0175 577 36
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Sabine Zimmermann - Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer
Land e.V., info@netzwerk-kultur-heimat.de, 05121
*) Freie Kultur: Einzelpersonen, natürliche- und juristische
Personen und Gruppen, Vereine und kulturelle Einrichtungen,
die
nicht oder nicht zum Teil von öffentlichen staatlichen
Einrichtungen betrieben werden bzw. ohne deren Einfluss sind.
Siehe
auch Definition Freie Kulturszene: vgl. u.a. „Kultur in
Deutschland. Schlussbericht der Enquete-Kommission des
Deutschen
Bundestages 2007“, S. 340 ff.
https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/070/1607000.pdf
**) https://youtu.be/nX8q1cY