2016, also vor mehr als 9 Jahren, haben sich in Deutschland acht Städte oder Regionen auf den Weg gemacht und sich um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ beworben. Mit viel Herzblut und Engagement wurden Visionen entworfen und Ideen zu Projekte entwickelt – oft unter intensiver Beteiligung der Freien Kultur. Die Jury hat bei der Titelvergabe einen ersten Platz gekürt und wir geben vor Ort in Chemnitz alles, um dem Vertrauen gerecht zu werden. Uns interessiert aber auch, was ist aus unseren Mitbewerbern geworden? Hat sich für unsere Mitstreiter:innen der Weg dennoch gelohnt? Konnten Ansätze aus der Bewerbung überdauern und sich vielleicht auch ohne den Titel entfalten? Welche Themen über die Kulturhauptstadtbewerbung hinaus verbinden uns als Freie Kultur? Gibt es in der Freien Kultur Interesse und Vorhaben, um 2025 gemeinsam zu begehen?
Wir möchten gemeinsam eine Bestandsaufnahme machen und fragen danach, was von den Bewerbungen geblieben ist. Wir wollen uns als Freie Kulturen verorten in der Kulturlandschaft und dabei über den Tellerrand hinausblicken. Wir wollen gemeinsam diskutieren, welche Werte wir vertreten und welchen Wert wir haben: wie kommerziell wollen wir, müssen wir, wollen wir sein?
"Die Freie Kultur macht unsere Städte interessant, bunt und lebenswert. Wir engagieren uns in Theater-, Film-, Literatur-, Kunst-, Musik- und Clubprojekten. Wir nutzen europäische Kontakte und Netzwerke. Unsere Projekte sind ein fester Bestandteil der Stadtgesellschaft. Wir arbeiten frei und unter hohem persönlichem Einsatz."
Auszug aus dem 'Magdeburger Erklärung' (2018) , erster Aufruf freier Kulturschaffender* der Bewerberstädte für 2025
2025 befindet sich Chemnitz im lange ersehnten Kulturhauptstadtjahr. Vieles hat sich verändert und vieles ist gleich geblieben. Im Oktober blicken wir langsam dem Ende eines aufregenden Jahres entgegen. Dies soll unter anderem als erneuter Anlass dienen zurück zu schauen und die geleistete Arbeit und Entwicklung der vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen - immer mit Blick auf die Beteiligung freier Kulturschaffender*. Wir laden euch herzlich dazu ein dies gemeinsam zu tun - denn Kultur ist und bleibt Gemeinschaftssache.